Beurteilung und Verkostung
Ein kleiner Leitfaden zum bestimmen der Qualität eines Weines ist das Etikett auf dem Sie Flascheninhalt, Alkoholgehalt, Jahrgang, Geschmacksrichtung (bis 4 max. 9g/l Zuckergehalt, trocken, bis max. 19g/l halbtrocken, bis max. 45g/l lieblich, über 45g/l süß) Rebsorte und die entsprechenden Qualitätsstufen finden.
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Optische Kriterien
Klarheit: bei allen Weinen wichtig, Trübungen deuten auf Fehler hin, Depot ausgenommen
Weinstein: beeinträchtigt nicht die Qualität
Glyzerin: „Kirchenfenster“ am Glas: enge Böden = viel Glyzerin, reicher Wein
Depot: bei alten Rotweinen erlaubt (Ablagerung von Schwebstoffen); Indiz, dass nicht filtriert wurde
Farbtönung:
Rotwein: bei fortgeschrittener Reife leicht aufgehellt, orange am Rand
Weißwein: bei fortgeschrittener Reife ins Goldgelbe tendierend
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Beurteilungskriterien
Körper: Zusammenspiel von Extrakt und Alkohol, ergibt Fülle; Gegenteil: dünn, mager
Schwere: höherer bzw. niedriger Alkoholgehalt (schwerer bzw. leichter Wein)
Länge: je länger der Geschmack im Mund bleibt, desto hochwertiger der Wein
Feinheit: subjektiv: z.B. zarte und facettenreiche Frucht, glatte Tannine
Harmonie: subjektiv: das Verhältnis aus Körper-Alkohol, Süße-Säure, Holz-Frucht, Reife-Unreife
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Geruchskriterien für Rotweine
Kirsche, Pflaume: junge Rotweine, Burgunder
Brombeere: Chianti
Kräuter: Cabernet Franc
Schwarze Johannisbeere: Cabernet Sauvignon
Teer: Barolo
Butter: in noch nicht ausgereiften Barrique gelagerten Weinen
Geröstete Nüsse: Bordeaux-Barrique Weine
Kaffee: Weine in getoasteten Holzfässern
Schokolade: südliche Weine, z.B. Chateauneuf du Pape, Taurasi
Zedernholz: Bordeaux Weine
Backpflaumen: alte Burgunder
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Geruchskriterien für Weißweine
Brotkruste: Hefe, z.B. Champagner
Akazie, Linde: viele junge, blumige Weine, z.B. Pinot Grigio
Pfirsich, Aprikose: typisch für Riesling
Grüne Blätter: z.B. Sancerre, weiße Graves
Paprika: junge italienische Weißweine, z.B. Gavi, Pinot Bianco, Sancerre
Pfeffer: Grüner Veltliner
Vanille: typisch für Weine, die im kleinen Holzfass gereift sind
Schellack, Öl: reifer Chardonnay, reifer Riesling
Schwarze Johannisbeere: Scheurebe oder Sauvignon Blanc
Rose: Gewürztraminer
Honig: edelsüße Weine, wie Sauternes oder Trockenbeerenauslese, Eiswein oder auch fülliger trockener Wein
Getrocknete Feigen: große, reife Weißweine
Nuss: große Weiße Burgunder, Champagner
Verkostung
Richtiges Verkosten ist der erste Schritt auf dem Weg zum Weinkenner. Verkosten ist eine Prüfung. Der persönliche Eindruck und die Wahrnehmung sind wichtiger, als sogenannte "richtige Antworten“. Verkosten lässt sich nicht nach einem Plan oder Lehrbuch, denn persönliche Wahrnehmungen bei Geschmack und Duft gehen weit auseinander. Das Ziel bei einer Verkostung ist nicht die gleichen Duft- oder Geschmacksnoten zu finden, sondern seine eigenen Wahrnehmungen zu trainieren und diese in Worte zu fassen. Das einzige Ziel bei einer Verkostung sollte sein, den Wein zu verstehen. Das gelingt umso besser, je mehr man probiert. Dass professionelle Verkoster blind einen Jahrgang oder ein Anbaugebiet benennen können, gehört in den Bereich der Fabel.
Im Prinzip ist Wein zu verkosten ganz einfach, es geht nur darum mit etwas Konzentration das wiederzugeben, was man sieht, riecht, schmeckt und fühlt.
Beim Sehen kann man schon einige Rückschlüsse auf Traubensorte, Klima, Bereitung und Lagerdauer ziehen. So kann man von fast wasserklar bis strohgelb beim Weißwein und hellrosa bis karminrot beim Rotwein unterscheiden. Weinstein ist eher ein Indiz für die Fülle eines Weines und „Kirchenfenster“ werden durch das im Wein enthaltene Glyzerin erzeugt und sind um so ausgeprägter, je höher der Alkoholgehalt des Weines ist.
Ein Wein kann unterschiedlich riechen. Je nach Weinbereitung entwickeln sich bestimmte Duftnoten. Eine kalte Gärung ergibt frische Weine mit viel Frucht, eine warme Gärung bringt würzige und erdige Weine hervor. Die Lagerung im Eichenfass verleiht den Weinen Vanille-, Schokoladen- oder Toastaromen. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen 9 Aromagruppen.
1. Fruchtige Düfte: Schwarze Johannisbeere, Himbeeren, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen Pfirsiche, Feigen
2. Blumige Düfte: Veilchen, Rosen, Flieder, Jasmin
3. Gewürzdüfte: Pfeffer, Nelken, Zimt, Muskat, Ingwer, Trüffel, Anis, Minze
4. Pflanzliche Düfte: Kräuter, Tee, Pilze, Laub, Gras
5. Animalische Düfte: Wild, Rindfleisch
6. Balsamische Düfte: Vanille, Pinien, Harz
7. Holzdüfte: frisches Holz von Eichenfässern
8. Düfte wie: Karamell, Rauch, Toast, Leder, Kaffee
9. Chemische Düfte: Hefen, Aceton, Säure und Gärgerüche
Beim Schmecken entscheidet meist schon der erste Schluck eines Weines über Zustimmung oder Ablehnung. Auch hier gilt die Devise „Ein guter Wein, ist ein Wein der mir schmeckt.“ Der Schluck beim Verkosten sollte gerade so groß sein, dass er nicht sofort wieder geschluckt werden muss, aber auch alle Geschmackspapiellen auf der Zunge und dem Gaumen umspült. Man sollte den Wein 10-15 Sekunden im Mund behalten, dass sich alle Inhaltsstoffe am Gaumen entfalten können. Durch leichtes kauen und spülen im Mund kann man weitere Geschmacksnuancen entdecken. Das Zusammenspiel all dieser Faktoren gibt einem ein Gefühl für einen Wein und entscheidet über Geschmack Zustimmung oder Ablehnung.